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Eine gesunde und nachhaltige Lösung

"Viele Architekten bedenken das Thema Wohnraumluft gar nicht, nur wenige kennen sich wirklich aus und nur in den seltensten Fällen werden Messungen gemacht“, weiß Mario Drees aus Erfahrung, denn „bislang gibt es in Deutschland keine verbindlichen Regeln, was die Luftqualität von Wohnräumen betrifft, lediglich Empfehlungen vom Bundesumweltamt“.
Text: Guido Klinker Fotos: modul A – Stefan Röhler

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Mario Drees (Mitte, graues Hemd) und sein Teamsetzen auf ökologisches Bauen. Für das Flüchtlingsheim in Lübbecke war im Innenausbau die LivingBoard von Pfleiderer für sie erste Wahl.
Der Betriebs- und Bauleiter der Zimmerer- Profibau GmbH in Preußisch Oldendorf war deshalb auch besonders froh, dass die Stadt Lübbecke in ihrer Ausschreibung für den Bau einer Flüchtlingsunterkunft ausdrücklich die Verwendung ökologisch unbedenklicher Hölzer verlangte. Auch der Einsatz von Styropor oder Mineralwolle waren No-Gos.

Diese klare Formulierung in der Ausschreibung ist selten, denn in mehr als 90 Prozent aller Fälle kommt beim Innenausbau eine Standard OSB-Platte zum Einsatz. Ein günstiger Preis, schnelle Verfügbarkeit und hohe Festigkeit zeichnen die Platte im Wesentlichen aus. Ihr ökologischer Nachteil: Sie wird fast ausschließlich aus Kiefernholz hergestellt. Das Kiefernholz setzt gesundheitsgefährdende Terpene frei und das teilweise in so hohen Konzentrationen, dass Gebäude gar nicht erst bezogen werden dürfen oder nachträglich geschlossen werden können – sofern denn Messungen stattfinden.

Für Mario Drees und sein Team waren die Ausschreibungsbedingungen keine besondere Herausforderung, hat sich ihr Unternehmen doch ohnehin dem ökologischen Bauen mit Holz verschrieben. Als Generalunternehmer bekam er den Zuschlag für den Bau des Flüchtlingsheimes und entschied sich als Alternative zur OSB-Platte für die LivingBoard von Pfleiderer. „Zu 90 Prozent wird diese Platte aus harzarmer Fichte und einem formaldehydfreien Bindemittel hergestellt“, berichtet Thorsten Strothmann, bei Pfleiderer zuständiger Gebietsmanager Konstruktive Holzwerkstoffe. Die Platte besteht aus Hölzern, die aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen, und auch in Sachen Biegefestigkeit, Dickenquellung und mechanische Festigkeiten überzeugt die LivingBoard mit Top-Werten. Die VOC-Emissionen (VOC = volatile organic compounds / flüchtige organische Verbindungen) sind so niedrig, dass sie höchsten Anforderungen genügen. Das Umweltzeichen „Blauer Engel“ und das Zertifikat „PREMIUM Qualität“ (s. News) sind sichtbare Zeichen für die Qualität. Thorsten Strothmann: „Seit 1978 wurde in mehr als 460.000 Wohneinheiten die LivingBoard eingesetzt. Daher haben wir langjährige Erfahrung mit dem Material und wissen, wie anwendungssicher die LivingBoard als besonders nachhaltiger Werkstoff ist.“


Gemeinsam mit Mario Drees hat Strothmann alle Details für den Bau des Flüchtlingsheimes besprochen und Pfleiderer intern die entsprechenden Prozesse in Gang gesetzt. Anfang Februar 2017 wird das Gebäude in Lübbecke fertig sein, bestehend aus zwei Wohnblöcken, die über eine Überdachung und ein Treppenhaus miteinander verbunden sind. Für drei bis vier Jahre bietet das Gebäude dann bis zu 35 Flüchtlingen ein sicheres und gesundes Zuhause, ehe das Gebäude dann in den sozialen Wohnungsbau der Stadt überführt werden soll. „Für mich ist Holz der Werkstoff des 21. Jahrhunderts für ökologisches, nachhaltiges Bauen. Die Bedeutung der Qualität der Wohnraumluft gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung. Die Stadt München hat zum Beispiel generell untersagt, terpenhaltige Platten einzubauen. Eine Entscheidung, die kein Einzelfall bleiben wird“, ist sich Mario Drees sicher. Das neue Flüchtlingsheim in Lübbecke ist ein gutes Beispiel dafür.
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